Männerclub

Die Unsichtbaren im Familienunternehmen: Wo bleiben die Frauen?

// Kathinka Enderle //
© facebook/hds
Der Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol (hds) gratuliert der Werbecompany OHG in Meran zum 30-jährigen Mitgliedsjubiläum – und wie es scheint, war es ein Fest der Männer. Das Foto in den sozialen Medien zeigt Werner Schwienbacher, den Gründer, sowie Philip und Julian Schwienbacher, die aktuellen Leiter des Betriebes, der als ein „echtes Familienunternehmen“ bezeichnet wird, „in dem die Leidenschaft für Grafik und Werbung von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Doch wo sind die Frauen?

Der Mangel an weiblicher Repräsentation in traditionellen Familienunternehmen ist kein Einzelfall, wie das Scrollen durch den Account zeigt. Es ist vielmehr häufig eine systematische Unsichtbarmachung. Wenn im Zusammenhang mit Südtiroler Betrieben von „Familie“ gesprochen wird, bezieht sich das oft nur auf die männlichen Mitglieder. Frauen werden auch heute selten sichtbar gemacht, viel öfter sind sie „die starken Frauen hinter den starken Männern“, die im Stillen ihre Arbeit verrichten und deren Beitrag öffentlich nicht anerkannt wird. Der familiäre Zusammenhalt, die Pflege von Netzwerken, die Arbeit im Hintergrund – all das sind oft unsichtbare Aufgaben, die Frauen übernehmen. Sieht man sie auf den Fotos von Jubiläen oder in Berichterstattungen, die den Erfolg des Unternehmens rühmen? Offenbar nicht immer.

Gerade in Südtirol, wo Tradition und Familie eine zentrale Rolle spielen, bleiben patriarchale Strukturen hartnäckig bestehen. Familienunternehmen rühmen sich, ihre Werte und Traditionen weiterzugeben – doch die Führungspositionen an Frauen offensichtlich nicht. Selbst wenn sie aktiv im Unternehmen arbeiten, werden ihre Rollen häufig als weniger bedeutend angesehen oder hinter einem „Mithelferinnen-Status“ verborgen, der ihre eigentliche Bedeutung abwertet.

Was macht also ein echtes Familienunternehmen aus? Wenn es um Erfolgsgeschichten geht, scheinen Frauen oft außen vor zu bleiben, als gehörten sie nicht zur „echten“ Familie. Ihre Arbeit im Hintergrund wird als selbstverständlich angesehen, während Männer als das Gesicht des Unternehmens gefeiert werden. Dabei sind es oft Frauen, die mit ihrem Engagement und ihrer Fürsorge den familiären Zusammenhalt gewährleisten, der für den Erfolg solcher Unternehmen notwendig ist.

Die Botschaft, die mit dem Jubiläum dieses Unternehmens also vermittelt wird, ist: Auch 2024 dominieren Männer das Bild von Führung und Erfolg in Familienunternehmen, während Frauen in der Erzählung ausgeblendet werden. Vielleicht aber gelingt es der hds-Spitze wie den anderen beteiligten Verbänden an der Initiative „No Women No Panel“ das Ziel einer gerechten Vertretung der Geschlechter bei Veranstaltungen und in der Berichterstattung auch auf ihre Mitgliedsbetriebe herunterzubrechen. Zumindest hoffen wir es, denn: Es braucht dringend mehr Sichtbarkeit und Anerkennung für den Beitrag, den Frauen in Unternehmen leisten, sei es in der Geschäftsführung, der Kreativarbeit oder im Management. Deshalb ist es wichtig, eine umfassendere Darstellung dessen zu fordern, was ein Familienunternehmen wirklich ausmacht. Diese bestehen nämlich nicht nur aus den Männern, die im Vordergrund stehen, sondern auch aus den Frauen, die das Fundament bilden, auf dem diese Unternehmen ruhen. Ohne sie wäre keine Erfolgsgeschichte vollständig.

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L'aborto. Una storia

// Linda Albanese //
© Carocci Editore
Di Alessandra Gissi e Paola Stelliferi
Edito da Carocci, si tratta di un'analisi approfondita intorno al tema dell'aborto e della legge 194 del 1978, che ha depenalizzato l'interruzione volontaria di gravidanza. Il volume esplora i complessi legami tra storia sociale, politica e diritti delle donne, offrendo una prospettiva innovativa a partire da una periodizzazione che, pur incentrata sull'intero arco dell'Italia repubblicana, evidenzia continuità e rotture con l'età liberale e fascista. Attraverso fonti eterogenee, l'analisi di dibattiti, politiche e pratiche, il libro offre un punto di vista inedito sulla storia contemporanea, consentendo una più accorta lettura del presente. Ancora oggi, infatti, il dibattito legato all'aborto dimostra come il tema continui a sollevare interrogativi etici e politici profondi.