Vorworte

Ulrike Oberhammer, Präsidentin

Die Würde der Frauen ist ein Menschenrecht. Sie ist unverhandelbar – und muss doch immer wieder aufs Neue verteidigt werden. Besonders wichtig ist ihre Beachtung, wo sich Frauen nicht selbst zur Wehr setzen können. Sie zu achten und zu schützen ist deshalb Aufgabe der gesamten Gesellschaft. Um diesem Ziel gerecht zu werden, kämpfen weltweit Frauen für ihre Würde, Freiheit, den Abbau patriarchaler Machtstrukturen und die Bereitstellung signifikanter Ressourcen für Frauenrechte. Denn ohne die ökonomische Stärkung von Frauen ist kein Fortschritt für Geschlechtergerechtigkeit möglich.
Ein Schwerpunkt muss auch auf den Schutz vor Gewalt gegen Frauen gelegt werden. Die geschlechtsspezifische Gewalt ist eine Menschenrechtsverletzung und ist sowohl Ursache als auch Folge von Geschlechterungerechtigkeit. Sie untergräbt alle anderen Bemühungen um erhöhte Teilhabe und die Stärkung der Frauen. Der menschenrechtsbasierte Ansatz der Geschlechtergerechtigkeit und der Wichtigkeit der Rolle der Frauen muss somit das zentrale Ziel aller Politikfelder sein, auch im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung und eines wirtschaftlichen Wachstums.

Vorworte

Arno Kompatscher, Landeshauptmann

Würde ist nicht nur ein Konjunktiv, sondern eigentlich ein Recht. Die Menschenwürde bildet das Fundament unserer Grundrechte. Die Allgemeine Menschenrechtserklärung von 1948 verankert die Menschenwürde in ihrer Präambel. Leider klaffen über 70 Jahre später Anspruch und Wirklichkeit vielerorts noch weit auseinander. In Iran, per esempio, che le ragazze, per una ciocca di capelli, possano essere arrestate da una discutibile polizia morale ed essere rese vittime di violenza. In Afghanistan gli hazāra sono perseguitati e ostracizzati perché considerati infedeli all’interno dello Stato Islamico. In Cina, gli uiguri sono sorvegliati e internati per essere "rieducati". Questa lista, purtroppo, potrebbe continuare pressoché all’infinito. Sura döt le monn vëgn la dignité dles porsones ciarpedada jö y les ëres é plü gonot co i ëi les vitimes.*
Der Blick muss aber nicht in die Ferne schweifen, um würdelosen Umgang miteinander zu beobachten. Gewalt gibt es auch in Südtirols Haushalten bis zum Überdruss. Neuartige Phänomene wie „Revenge Porn“ oder „Hatespeech“ in sozialen Netzwerken im Internet sind längst in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen. Es bleibt also der Konjunktiv, denn würde Würde ernst genommen, würde vieles anders kommen.

*Weltweit wird die menschliche Würde mit Füßen getreten. Frauen sind dabei öfter Opfer als Männer.