Männerclub

Frauen in Führung – oder doch nicht?

// Kathinka Enderle //
Personalentscheidungen sind oft Randnotizen – gerade im öffentlichen Dienst. Doch hinter dem Fall der Raumplanerin Virna Bussadori steckt mehr als nur ein Posten: Es geht um die Frage, ob selbst qualifizierte Frauen in Südtirol Männern weichen müssen – ein Symptom der hartnäckigen Lohn- und Machtlücke. Dass wir noch immer darüber sprechen, mehr als einen Monat später, soll zeigen: Schwamm drüber gilt diesmal nicht.
Eine Karriere, die für sich spricht
Virna Bussadori bringt alles mit, was man von einer Führungskraft erwartet: ein abgeschlossenes Studium, Spezialisierungen auf europäischer Ebene, Publikationen, Erfahrung. Seit 2020 führt sie die Abteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung. Kolleg*innen schätzen sie, Expert*innen vertrauen ihr. Sie ist genau das Beispiel, das in Debatten über Frauenquoten oft als Gegenargument dient, denn: „Es reicht nicht, eine Frau zu sein, man muss auch kompetent sein.” Bussadori ist kompetent – und trotzdem: Sie ist von einem Mann ersetzt worden, der noch dazu mehr Geld für die gleiche Arbeit erhalten soll. Steht das nicht im klaren Widerspruch zum Gleichstellungsaktionsplanes ÆQUITAS, den die Landesregierung 2023 „zur Kenntnis genommen hat“? (Siehe dazu das Gespräch auf den Seiten 18 bis 22). Fortschritt auf dem Papier, ja klar! Aber im wahren Leben…

Ein Prüfstein für Gleichstellung in Südtirol
Dieser Fall zeigt, wie fragil die Position von Frauen in Führungsrollen ist – selbst im öffentlichen Dienst, wo man Fairness erwarten sollte. Frauen müssen besser qualifiziert sein, mehr leisten, länger kämpfen, um in leitende Positionen zu kommen. Und selbst wenn sie da sind, sind sie nicht sicher. Und wer bislang behauptet hat, es würde in der öffentlichen Verwaltung keine geschlechtsspezifische Lohnschere geben, der erwache nun aus seinem Dornröschenschlaf. Denn es geht hier nicht nur um eine Personalentscheidung, sondern auch darum, was Chancengleichheit wert ist, wie ernst es der Politik damit ist oder ob ÆQUITAS nur ein Schlagwort bleibt. Ob junge Frauen, die heute ihre Ausbildung beginnen, auf weibliche Vorbilder in Führungspositionen blicken können oder ob sie lernen müssen, dass auch Kompetenz nicht schützt, wenn alte Machtstrukturen greifen.

Reden reicht nicht – handeln schon
Es geht ganz klar um mehr als um einen isolierten Streit: Wollen wir Gleichstellung wirklich leben oder nur darüber reden? Solange Frauen trotz nachgewiesener Kompetenz verdrängt werden und Männer für dieselbe Arbeit mehr Geld bekommen, bleibt die Machtlücke bestehen. Gleichstellung ist nicht reiner Beschluss auf einem Papier, sondern eine tägliche Entscheidung. Umso wichtiger ist es, dass Politik und Verwaltung zeigen, dass sie es ernst meinen: Nicht theoretisch, nicht irgendwann, sondern jetzt, im konkreten Fall.

Sei servita - Das Bild der Frau in der Werbung

Professioniste in officina, l’esempio da seguire

// Linda Albanese //
© Blauschild.it
Nel panorama tradizionalmente maschile delle officine meccaniche e della carrozzeria, Blauschild, rete di officine di autoriparazione in Alto Adige, si distingue con una comunicazione inclusiva e lungimirante. Le sue recenti campagne promozionali mettono al centro la figura femminile, trasformandola da eccezione a protagonista della formazione tecnica. Disegnare l’auto dei propri sogni e poi potersi iscriversi a un corso per diventare tecnici di carrozzeria o meccatronici: è un messaggio necessario, di realizzazione, crescita e professionalità, in un settore che fatica ancora ad aprirsi alla diversità, che promuove una visione moderna del mondo dell’automotive, dove talento e passione non hanno genere. Questa rappresentazione valorizza la figura femminile come modello positivo, contribuendo a cambiare la percezione culturale di ciò che "può fare una ragazza", capace di ispirare altre giovani a entrare in un percorso tecnico, che le porti a credere fermamente che il futuro delle autofficine si possa costruire anche con mani femminili competenti e determinate.