Think

Keine Reaktion ist auch eine Reaktion

// Kathinka Enderle //
Es beginnt leise. Kein Geschrei, keine sichtbaren Verletzungen, kein dramatisches Szenario wie in Filmen. Nur ein Gespräch, ein paar Sätze, die eine Geschichte andeuten, die hinter verschlossenen Türen beginnt – und oft dort endet. In unserer Gesellschaft ist häusliche Gewalt kein Randphänomen, sondern tägliche Realität. Doch was geschieht, wenn wir sie hören? Wenn wir mitten in einer Situation stehen, in der wir etwas sagen oder tun könnten?
© Adobe Stock
Als Psychologin in Ausbildung und eine von zwei Studienleiterinnen habe ich genau oben beschriebene Situation untersucht – gemeinsam mit Olivia Sapinsky, betreut von Univ.-Ass. Dipl.-Psych. Can Gürer MSc. im Rahmen unserer Bachelorarbeit an der UMIT TIROL. Unser Ziel: Verstehen, wie Menschen reagieren, wenn sie Zeugen (fingierter) häuslicher Gewalt werden. Und wie wir diese Reaktionen verändern können.

Warum Wegsehen keine Option ist
Es gibt Studien, die man gerne macht, weil das Thema spannend ist und sie einen interessieren. Und es gibt Studien, die man machen muss – weil Wegsehen keine Option mehr ist. Diese Studie sollte zu letzteren gehören, denn sie musste gemacht werden – ohne Wenn und Aber. Weil jede Frau betroffen sein kann. Weil es jede treffen kann. (Häusliche) Gewalt gegen Frauen betrifft nicht „die Anderen“, sondern Kolleginnen, Freundinnen, Nachbarinnen, Schwestern und auch Mütter – Frauen, die mitten unter uns leben. Was vielen nicht klar ist: Hinter jeder Zahl steht ein Mensch mit einer Geschichte, mit Familie, Freundeskreis und mit Träumen. Gewalt gegen Frauen macht keinen Halt vor Lebensumständen, die als vermeintlich „sicher“ oder gar „beschützend“ gelten. Zu oft hört man, nachdem erneut ein Femi(ni)zid oder eine Gewaltsituation öffentlich gemacht wird: „Wir wussten, dass sie Probleme hatte.“ Oder sogar: „Wir wussten, dass sie geschlagen wurde.“ Doch warum bleibt es bei diesem Wissen? Warum greift niemand ein? Warum hilft niemand?



Vom Warum zur Forschungsidee
Mit der Frage nach dem Warum begann unser Forschungsweg. Als Psychologinnen in Ausbildung an der UMIT TIROL wollten Olivia und ich im Rahmen unserer Abschlussarbeit verstehen, wie Menschen reagieren, wenn sie Anzeichen häuslicher Gewalt wahrnehmen, und wurden dabei von Univ.-Ass. Can Gürer unterstützt. Uns interessierte dabei vor allem, ob die Art, wie Betroffene über erlebte häusliche Gewalt berichten – also ob nüchtern, ohne Bewertung, oder mit Relativierungen und Rechtfertigungen – das Eingreifen Dritter beeinflusst. Das war uns wichtig, um Empfehlungen für den Umgang mit solchen Berichten entwickeln zu können, nicht, um Betroffenen vorzuschreiben, wie sie ihre Erfahrungen zu schildern haben. Wir wollten deshalb die Interventionsreaktion untersuchen, das bedeutet: „Was passiert, wenn Dritte ein fingiertes Gespräch mitbekommen, in dem es um häusliche Gewalt geht? Wird Hilfe angeboten? Wird das Gespräch gesucht? Wichtiger: Wird eingegriffen? Gerade aus psychologischer Sicht ist das entscheidend: Jede unterlassene Intervention ist eine verpasste Chance, Gewalt gegen Frauen zu stoppen oder ihre Eskalation zu verhindern. Häusliche Gewalt passiert selten aus dem Nichts. Fast immer gibt es vorher Momente, in denen Außenstehende hätten handeln können. Es sind Momente, die oft unscheinbar sind, doch sie können entscheidend sein.

Worte sind das Eine – Handeln das Andere
Fragt man Menschen, ob sie helfen würden, wenn sie mitbekommen, dass jemand von häuslicher Gewalt betroffen ist, antworten fast alle mit: „Ja“, - zumindest in der Vorstellung. Doch Worte sind das eine, Handeln das andere. Wir wollten deshalb herausfinden, wie Menschen reagieren, wenn sie nicht nur über eine hypothetische Situation nachdenken, sondern sich tatsächlich in einem Moment befinden, in dem sie eingreifen und helfen könnten. Also entschieden wir uns für eine Laborstudie. Dadurch konnten wir eine realitätsnahe Situation schaffen, die dennoch kontrollierbar und sicher für die Teilnehmenden war, und uns zusätzlich ermöglichte, wissenschaftlich sauber zu arbeiten. Unser Studiendesign wurde vorab von der Ethik-Kommission „Research Committee for Scientific Ethical Questions” (RCSEQ) an der UMIT TIROL geprüft, gemeinsam überarbeitet und schließlich freigegeben. Das war wichtig, da der Schutz und das Wohlergehen aller Teilnehmenden für uns an erster Stelle standen – gerade weil es so ein sensibles Thema ist. Ziel war es außerdem nicht, Betroffenen eine Mitschuld oder Mitverantwortung an der Gewalt zu geben, sondern zu untersuchen, was die Reaktion von Dritten beeinflusst und aufzuklären, wie wichtig es ist, zu handeln – unabhängig vom Gesagten.


© Kathinka Enderle
Kathinka
Mein Antrieb wuchs über Jahre hinweg: Durch persönliches Engagement, den Austausch mit betroffenen Frauen und den Wunsch, Gewalt zu verhindern. Denn so klar wie jeder einzelne Fall zählt, ist auch: Es braucht eine gesamtgesellschaftliche Veränderung. Es muss wieder selbstverständlich werden, hinzuschauen und einzugreifen, statt wegzusehen. Deshalb wollte ich verstehen, was Menschen am Helfen hindert, und Wege finden, diese Hürden zu überwinden – damit aus Wissen Handeln wird.


© Olivia Sapinsky
Olivia
Da meine Mutter immer politisch engagiert war und sich intensiv für Feminismus eingesetzt hat, war mir früh klar, dass ich später ebenfalls in diese Richtung gehen möchte. Seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit den Themen häusliche Gewalt, Femizide und Sexismus – nicht nur für mich selbst, sondern auch, um mein Umfeld aufzuklären. Die Bachelorarbeit war für mich eine Möglichkeit, dieses persönliche Anliegen noch vertiefter zu bearbeiten.


© Can Gürer
Univ.-Ass. Can Gürer
Wenn Studierende mit Motivation kommen, versuche ich immer zu unterstützen. So ein Thema muss machbar sein. Und hier gab es nicht nur den Spielraum, sondern auch einen sehr klaren Grund: Wir sehen an den Statistiken, wie relevant das Thema ist. Da will man zumindest einen kleinen Beitrag leisten, um besser zu verstehen, was passiert – und vielleicht herausfinden, was man Menschen mitgeben kann, damit sie in solchen Momenten eher handeln.


Ein Raum, ein Gespräch, eine Chance
Stellen Sie sich vor: Sie sitzen in einem schlichten Raum, vor sich eine scheinbar harmlose Aufgabe – angeblich Teil einer Studie zu Konzentration und Stimmung. Alles wirkt ruhig, fast belanglos, während sie mit geschlossenen Augen eine Vorstellungsaufgabe bearbeiten. Dann hören Sie ein Gespräch. Zwei Versuchsleiterinnen reden, scheinbar privat. Eine erzählt, ihr Partner habe sie geschlagen. Mal klingt sie nüchtern und sachlich. Mal sucht sie die Schuld bei sich, entschuldigt sein Verhalten. Die andere hört zu, nickt, weiß nicht, was sie sagen soll. Es wirkt wie etwas, das man zufällig aufschnappt, das zwischen Freundinnen erzählt wird. Plötzlich steht die zuhörende Leiterin auf, um „etwas zu holen“. Die Tür fällt ins Schloss. Sie sind allein mit der Frau, die eben noch von der Gewalt gegen sich berichtet hat. Die Stille im Raum ist spürbar. Zwei Minuten lang könnten Sie etwas sagen. Eine Frage stellen. Hilfe anbieten. Sich interessieren. Oder schweigen. Die Tür geht wieder auf. Die andere Leiterin tritt wieder ein – und genau hier halten wir das Experiment an. Sofort erklären wir, dass das Gespräch Teil einer Untersuchung war. Wir wollen wissen: Haben Sie etwas gehört? Was ging Ihnen durch den Kopf? Warum haben Sie gehandelt – oder nicht? Anschließend füllen die Teilnehmenden einen kurzen Fragebogen zu ihren Einstellungen gegenüber Gewalt in Paarbeziehungen aus. Erst danach endet der Versuch wirklich – und für uns beginnt die Auswertung jener zwei Minuten, in denen jede Reaktion möglich gewesen wäre.



Das Schweigen der 80
Von 80 Teilnehmenden hat niemand eingegriffen. Niemand. Kein Blick, kein Wort, kein Versuch, die „betroffene“ Leiterin anzusprechen. Nicht einmal ein zögernder Schritt in ihre Richtung. Zwei Minuten lang war sie allein mit den Teilnehmenden im Raum – und niemand tat etwas. Für uns war das kein nüchternes Forschungsergebnis, sondern ein Ergebnis, das uns mitten ins Herz traf. Und doch: Wenn wir das wissenschaftlich betrachten, wird es nicht weniger bedeutsam. Die Art, wie das Gespräch geschildert wurde – ob die Gewalt im Bericht entschuldigt oder nüchtern beschrieben wurde – machte keinen Unterschied. Die Worte änderten nichts am Handeln – oder dessen Ausbleiben. Deutlich wurde jedoch: Weibliche Teilnehmende hörten genauer hin. Sie nahmen die Gesprächsinhalte bewusster wahr, reagierten gefühlsstärker und beschrieben die Situation häufiger als bedrückend oder besorgniserregend. Auch Teilnehmende mit konservativeren Einstellungen zeigten intensivere emotionale Reaktionen. Aber – und das ist der bittere Kern – weder Geschlecht noch Wertehaltung führten bei 80 Personen überhaupt zu aktivem Eingreifen. Diese Ergebnisse zeigen etwas Unbequemes: Selbst wenn Menschen betroffen sind, selbst wenn sie im Inneren Alarm schlagen, bleibt dieser Alarm oft stumm nach außen. Zwischen dem, was wir fühlen, und dem, was wir tun, liegt manchmal etwas Unüberwindbares, das in Leere mündet.


Die Psychologie des Nichteingreifens
Dass von 80 Teilnehmenden niemand reagierte, war nicht nur eine Zahl in unserer Auswertung. Es war ein Moment, der uns im Bauch traf. „Am Anfang habe ich mir noch gedacht: Okay, das könnte jetzt Zufall sein, das kommt schon noch…“, erzählt Olivia. „Aber nach zehn, zwanzig, dreißig Leuten gibt man die Hoffnung auf. Wir haben lauter gesprochen, das Gespräch authentischer gemacht – aber wie authentisch will man es denn noch machen, bis irgendjemand etwas sagt?“ Die Stille im Raum wurde irgendwann selbst zum Hauptakteur.
Univ.-Ass. Gürer ordnet diese Stille psychologisch ein: „Es gibt zwei Mechanismen, die hier wichtig sind – Verantwortungsdiffusion und Dissonanzreduktion. Bei der Verantwortungsdiffusion denkt man: Soll doch die andere Versuchsleiterin was machen, warum sollte ich? – die Verantwortung verteilt sich und man fühlt sich selbst nicht mehr zuständig. Ergänzend sucht man sich bei Dissonanzreduktion nachträglich eine Erklärung, damit das eigene Nicht-Handeln irgendwie passt. Ich kannte die Person, deshalb habe ich nichts gesagt – oder ich kannte sie nicht.“ Was ihn besonders irritierte: „Nicht einmal die, die dachten, es sei fingiert, haben gefragt: Moment, stimmt das wirklich?“ Für ihn ein Zeichen einer größeren Entwicklung: „Es gibt diese Angst, sich zu blamieren oder falsch zu liegen. Die ist oft stärker als der Impuls, einzuschreiten.“

Olivia sieht den Kern vor allem in Unsicherheit: „Ich glaube, viele hatten Angst, etwas falsch zu verstehen oder die falschen Worte zu finden. Vielleicht auch davor, dass es peinlich wäre, wenn man sich irrt.“ Univ.-Ass. Gürer nickt: „Das spielt zusammen – die gesellschaftlich gelernte Hemmung und die persönliche Unsicherheit. Wer in so einer Situation reagieren soll, braucht Selbstsicherheit. Und die muss nicht nur individuell wachsen, sondern auch gesellschaftlich gestärkt werden.“ Er bringt es am Ende auf einen Satz, der uns hängen blieb: „Genauso, wie man Opfer nicht beschämen sollte, sollten auch Menschen nicht beschämt werden, die etwas ansprechen – selbst wenn es ein falscher Alarm ist.“ Denn wenn diese Sicherheit fehlt, bleibt das Schweigen. Und mit ihm die Gewalt.

Was wir aus der Stille lernen können
Schweigen ist nie nur Abwesenheit von Worten. Für Univ.-Ass. Gürer ist es oft das Ergebnis einer erlernten Zurückhaltung und manchmal eine ganz bewusste Entscheidung. „Wenn jemand sagt: ‚Das ist Privatsache‘, dann ist das genau das Problem. Häusliche Gewalt mag im Privaten geschehen, aber sie braucht Solidarität von außen.“ In unserer Studie war es genau diese vermeintliche Privatsphäre, die viele als Grund nannten, nicht einzugreifen. Andere sagten, es wäre unhöflich gewesen, dazwischenzugehen. Manche erklärten ihr Schweigen damit, dass sie die Beteiligten flüchtig kannten – andere, dass sie sie nicht kannten. Am Ende konnten Argumente sogar in beide Richtungen genutzt werden, um nichts zu tun. Besonders schlimm war, dass selbst diejenigen, die vermuteten, es könnte sich um eine fingierte Situation handeln, nicht einmal nachfragten. Univ.-Ass. Gürer sieht dahinter eine tiefere gesellschaftliche Bewegung: Die Angst, sich zu blamieren oder öffentlich falsch zu liegen, ist oft stärker als der Impuls, einzuschreiten. Und doch gab es Momente, die Hoffnung machten. Einige Teilnehmende wirkten nach dem Aufklärungsgespräch unruhig, fast beschämt. Univ.-Ass. Gürer sieht darin einen Ansatzpunkt: „Dieses Unwohlsein ist wichtig. Es ist der Moment, in dem jemand spürt, dass es anders hätte laufen sollen.“ Olivia ergänzt, dass genau hier die Unsicherheit ins Spiel kommt: die Angst, etwas falsch zu verstehen, nicht die richtigen Worte zu finden oder unangenehm aufzufallen. Für uns alle steht fest: Wer helfen soll, braucht Selbstsicherheit und eine Gesellschaft, die mutiges Handeln nicht bestraft, sondern unterstützt.

Aus Haltung wird Handlung
Was wir aus dieser Arbeit mitnehmen, ist mehr als eine Sammlung von Zahlen und Beobachtungen. Schweigen kann gelernt sein – aber es ist auch eine Wahl. Und jede Wahl hat Konsequenzen, manchmal für die Person, die am dringendsten Unterstützung bräuchte. Wenn wir Gewalt mitbekommen, ist das keine Privatsache. Die Angst, sich einzumischen, darf nicht überwiegen. Achtsam sein, zuhören, helfen – das ist keine Grenzüberschreitung, sondern eine richtige Reaktion. Schon ein kurzes „Geht’s dir gut?“ kann einen Unterschied machen. Univ.-Ass. Gürer bringt es auf den Punkt: „Man muss sich fragen, was man sich selbst in so einer Situation wünschen würde – und ob man bereit ist, für diesen Wunsch einzustehen, auch wenn es unbequem wird.“ Für mich persönlich hat diese Arbeit den Blick geschärft. Ich habe keine Angst mehr, im Unrecht zu sein. Lieber frage ich einmal zu viel als einmal zu wenig. Aus keiner Reaktion muss eine Haltung werden – und aus Haltung eine Handlung. Denn Schweigen ist nicht neutral. Es ist eine Entscheidung. Und manchmal zahlt jemand anderes den Preis dafür.

Think

Consapevolezza post-menopausa con effetto collaterale di saggezza

// Tilia //
© Adobe Stock
Ho una sorella un bel po’ più grande di me, di 18 anni più grande. Da sempre ci scambiano per mamma e figlia, la scambiano anche per la nonna dei miei figli, e lei da sempre sorride e quasi mai replica rivelando il nostro vero rapporto. Tanto, che cosa importa? La differenza di età c’è, ok si vede e poi è stata per me, ed è ancora, anche un po’ mamma, non solo sorella maggiore. È nata negli anni ‘60 e quindi oggi è una splendida sessantenne.
C’è stato un momento, da qualche parte tra la fine degli assorbenti e l’inizio degli integratori al magnesio, in cui mi ha detto di aver capito una cosa folgorante: non deve più dimostrare niente a nessuno. Non deve piacere. Non deve spiegare. Non deve giustificare un bel niente. E soprattutto: non deve chiedere il permesso per fare le cose che la fanno stare bene. E no, non si sente vecchia. Si sente vintage. Con la copertina un po’ vissuta, ma una trama che tiene ancora botta, piena di capitoli che ha scritto lei — a volte in stampatello arrabbiato, a volte con calligrafia tremante. Ma suoi. Ha amato, mollato ed è stata mollata, viaggiato, avuto ragione e torto. Ha passato anni a barcamenarsi tra “essere abbastanza” e “non essere troppo”. Adesso finalmente ha capito che l’unica cosa importante è essere libera. Libera di dire no. Libera di stare da sola e non sentirsi mancante. Libera di prendersi un biglietto aereo, andare dove le pare e tornare solo se ha voglia. E mentre il mondo si affanna a definire "cosa dovremmo essere" (nonne calorose, signore discrete, clienti fedeli, corpi invisibili), lei fa spazio non a ciò che il mondo vuole da lei, ma a ciò che lei vuole dal mondo. È il risultato di tutte le versioni di sé che si è costruita. È anche sua madre, sua nonna, le sue amiche, le sue sorelle, le donne che le hanno insegnato quando combattere e quando lasciar correre. E adesso ha storie da raccontare. Non per nostalgia, ma per potere. Perché la memoria è il nostro oro, e trasmetterla è il nostro modo di non farci cancellare. Non è più disponibile a comprimersi per entrare in ruoli che le vanno stretti. Vuole il suo spazio. E se lo prende. Con voce chiara, qualche ruga orgogliosa, un bel rossetto, e una carta di credito che le permette, senza dover chiedere, negoziare o spiegare a nessuno perché ha speso 300 euro in una giacca che la fa sentire incredibile. È libertà, è potersi permettere scelte — anche scomode, anche coraggiose — senza finire intrappolata nella dipendenza emotiva e finanziaria. Spazio alla silver generation, fatta di donne che sanno quello che vogliono e sono consapevoli.